Fulda

Fulda

Eine Reise in die Geschichte des Barock und Fachwerkbaus

Nachdem uns im vergangenen Jahr die Reise in das entfernte Schottland geführt hatte, wollten wir uns in diesem Jahr auf unsere eigene Geschichte besinnen und so führte uns unsere Fahrt in das schöne Hessen mit seinen faszinierenden Fachwerkbauten und seiner barocken Geschichte. Mittelpunkt unserer Reise war die Stadt Fulda, von der aus wir das hessische Land erkundeten.

Fulda mit seinen Schlössern, Kirchen, dem Adelspalais, Parks und Gärten aus dem 18. Jahrhundert hat neben dem Dom St. Salvator viele Sehenswürdigkeiten zu bieten, die wir in zwei unterschiedlichen Stadtführungen erkundeten. Fulda, seit 1208 mit dem Stadtrecht versehen, hat eine sehr wechselvolle Geschichte hinter sich, die anhand der unterschiedlichen Gebäude und Baustile gut nachvollziehbar ist. So entdeckten wir eine Reihe von interessanten Fachwerkgebäuden, über die wir unserer reizenden Stadtführerin manchmal mehr erzählen konnten, als sie bis dato wusste.

Höhepunkt war eine ausgiebige Führung durch das Fuldaer Stadtschloss das von seinen Anfängen im 14. Jahrhundert bis zu seinem letzten Umbau Anfang des 19. Jahrhunderts eine wechselvolle Geschichte bietet. Bei unserem viertägigen Aufenthalt in Hessen war es nahezu logisch, dass wir unserem langjährigen BuFAS-Mitglied, der Desoi GmbH in Kalbach, einen Besuch abstatteten. Das bereits im Jahr 1979 gegründete Unternehmen ist heute einer der führenden Hersteller von Injektions- und anderen Techniken in Deutschland, das seine Produkte weltweit verkauft. Die beiden Geschäftsführer Martin Desoi und Michael Engels gaben uns Möglichkeit, die Firma ausgiebig kennen zu lernen und dabei auch in fast allen Ecken herumzustöbern. Besonders beeindruckt waren wir von der Präzision der technischen Fertigung aber auch vom sozialen Engagement der Firma in der Region.

Für alle Fachwerk-Freaks war sicherlich der Besuch der Propstei Johannesberg unter Führung des „Fachwerkpapstes“ Professor Manfred Gerner einer der Höhepunkte der Reise. Mit einer faszinierenden Leidenschaft berichtete uns der mittlerweile 77-Jährige über seine langjährigen Arbeiten beim Aufbau des Deutschen Zentrums für Handwerk und Denkmalpflege sowie über seine zahlreichen Rettungsaktionen historischer Fachwerkhäuser. Bei der Führung durch die Propstei Johannesberg waren wir nicht nur von der Darstellung der verschiedenen Handwerkstechniken vom Zimmerer bis hinzu den filigranen Furnierarbeiten begeistert, sondern auch von der Vielzahl dort vorhandener Modelle von Fachwerkhäusern aus dem ganzen Land.
Praktischen Anschauungsunterricht für Fachwerkgebäude gab es bei einem ausgiebigen (und leicht feuchten) Rundgang durch die Stadt Alsfeld. Die Stadt ist bekannt für ihre Altstadt mit einer geschlossenen historischen Bebauung, unter der sich eine Vielzahl imposanter und interessanter Fachwerkbauten befindet. Da unser Stadtführer quasi durch die Schule von Professor Manfred Gerner gegangen war, konnte er uns natürlich viele interessante Details der Fachwerkgebäude erläutern. Viele der Gebäude stammen vom Anfang des 16. Jahrhunderts und sind überwiegend liebevoll und perfekt instandgesetzt, auch wenn in manch einer Gasse Fachwerkgebäude zu finden waren, die noch darauf warten, aus ihrem Dornröschenschlaf erweckt zu werden.