Slide Veranstaltungen

Hanseatische Sanierungstage
2021

Bilanz zu den 31. Hanseatischen Sanierungstagen:

Geballtes Fachwissen einem interessierte Fachpublikum präsentiert

 

Die Erleichterung in der Stimme war spürbar: „Endlich können wir uns alle wieder einmal persönlich treffen,“ konstatierte der Vorstandsvorsitzende des Bundesverbandes Feuchte & Altbausanierung anlässlich der 31. Hanseatischen Sanierungstage in Lübeck. „Zwei Jahre sind eine lange Zeit, eine lange Zeit der Distanz. Daher freue ich mich besonders, dass wir heute nach der Premiere vor zwei Jahren hier in Lübeck die zweite Veranstaltung in der MuK umsetzen können.“ Da die Premierenveranstaltung in Lübeck allgemein sehr positiv aufgenommen worden sei, solle jetzt an diesen Erfolg angeknüpft werden. „Keine Frage, dass wir in den zurückliegenden Monaten in steter Sorge waren, ob wir in Präsenz tagen können.“ Prof. Axel C. Rahn verdeutlichte, dass das Vorstandsteam auch den Plan B mit einer Online-Tagung vorbereitet hatte. Grußworte überbrachte von der Stadt Lübeck Bausenatorin Joanna Hagen, die ihre Glückwünsche zu einer hochkarätig besetzten Fachtagung aussprach. Dass gerade Sanierung und Bauen im Bestand eine Kernaufgabe in ihrem Bereich sei, verdeutlichte die Senatorin. „875 Jahre Stadtgeschichte sind an unserer Hansestadt Lübeck nicht spurlos vorübergegangen.“

Nachfolgend stellte Geschäftsführer Detlef Krause in gewohnt humorvoller Art die Highlights der Messe und die 60 Aussteller vor und verwies auf das „Mammutwerk“ des Tagungsbands mit 500 Seiten. Gleichzeitig betonte er, dass erstmals in diesem Jahr eine eigene Ausstellerbroschüre kreiert worden sei. Weit über 400 Gäste waren nach Lübeck gereist, darunter auch 94 Studenten und Auszubildende, deren Teilnahme von der Zertifizierung Bau GmbH gesponsert worden war. Unter dem Titel „Schützen und Erhalten – mit Sachverstand und Handwerkskunst“ hatte das Vorstandsteam in diesem Jahr eine große Bandbreite an Themen angeboten, die die Vielfalt in der Bauwerksinstandsetzung und -erhaltung widerspiegelte.

 

Start bildete der Workshop für Studenten und Azubis mit dem Titel „Bauen im Bestand – Berufsbilder mit Zukunft“. In Sektion 1 „Bauen im Bestand“ standen unter anderem die Instandsetzungs- und Sanierungsmaßnahmen der Kirche St Marien Lübeck, der Praxistest für die Denkmalpflege – Solardachsteine oder statische Sanierungsmaßnahmen unter dem Gesichtspunkt des Gebäude-Lebenszyklus im Fokus. „Bauen mit Stein“ lautete der Titel der Sektion 2, mit Zustandsbeurteilung von Natursteinmauerwerk oder Ausführungen zu Belastungsversuchen an gemauerten Bauwerken. Start am darauffolgenden Tag bildete die Sektion 3 „Bauen mit Holz“ und einem Referat zu Bauweisen, Schäden und Sanierung von Hänge- und Sprengwerken oder dem Vortrag „Flachdächer – ungelüftet und doch schadensfrei“. „Bauen mit Stahl“ folgte in Sektion 4, vorgestellt wurde beispielsweise die Sanierung von denkmalgeschützten Stahl-Glas-Fassaden am Beispiel der Neuen Nationalgalerie Berlin. Die ehemalige Preisträgerin von 2012, Dr.-Ing. Mai Häßler, erläuterte die Beanspruchung von Eisen- und Stahlfachwerkkonstruktionen.

 

Großes Interesse herrschte allgemein am Thema der Sektion 6 mit dem Nachwuchs- Innovationspreis Bauwerkserhaltung. Nach dem Referat des Preisträgers folgte die Sektion 7 mit Regelwerken und Recht. Der Abend sorgte dann für Heiterkeit bei der Vergabe der „Roten Laterne“.

 

Der letzte Tag startete mit der Sektion 8 „Aus der Praxis für die Praxis – Monitoring“ mit den Themen „Qualitätssicherung für Gebäude“, Raumklimamonitoring von Museen und Depots in historischer Baustubstanz“ sowie „7 Jahre nach Vorstellung des Projekts zu den 25. HST – Holzfeuchtemessergebnisse an Balkenköpfen nach energetischer Sanierung mit Innendämmung“. Sektion 9 beschäftigte sich ebenfalls mit „Praxisbeispielen Bauwerksabdichtung“, mit „Wassereinwirkung aus dem Baugrund und Dränung zum Schutz baulicher Anlagen-Überarbeitung der DIN 4095“ sowie Erfahrungen bei der Sanierung von Mauerwerk mit lehmhaltigen Mörteln am Beispiel des Amtsgerichts Plauen. Der Nachmittag war dann als Abschluss der Fachexkursion Kirche St. Marien Lübeck vorbehalten.

Übrigens: Im nächsten Jahr werden die 32. Hanseatischen Sanierungstage in der Zeit vom 13. Bis 15. Oktober 2022 umgesetzt.

Zwei „neue Gesichter“ im BuFAS-Vorstandsteam

Dank für geleistete Arbeit an Eva Anlauft, Michael Schmechtig und Jens Koch

Nach der einstimmigen Entlastung des Vorstandes standen anlässlich der BuFAS-Mitgliederversammlung turnusgemäß Neuwahlen an. Da sich die bisherigen Vorstandsmitglieder Eva Anlauft, Michael Schmechtig und Jens Koch nicht mehr zur Wiederwahl gestellt hatten, wurden mit deutlicher Stimmenmehrheit Elisabeth Erbes, M.Eng. und Dipl.-Ing. Thomas Platts neu in den Vorstand gewählt. Weiterhin dabei sind als Vorstandsvorsitzender Prof. Axel C. Rahn, Stellvertreterin Dr.-Ing. Constanze Messal, Prof. Dr. Michael Balak und Dipl.-Ing. Matthias Ruhnke. Als Kassenprüfer wurden Gero Hebeisen und Rolf Meyer wiedergewählt. Einen großen Dank an die geleistete Vorstandsarbeit sprach Prof. Rahn den drei bisherigen Vorstandsmitgliedern aus. Mit gemischten Gefühlen wurde die Ankündigung des Geschäftsführers Detlef Krause aufgenommen, der seinen Abschied als BuFAS-Geschäftsführer für Ende 2022 ankündigte. Doch bereits jetzt sei mit Matthias Ruhnke ein Vorstandsmitglied gefunden worden, das den Platz als neuer Geschäftsführer einnehmen werde und seit etwa einem Jahr in die vielfältigen Tätigkeiten eingebunden sei. „Einen fliegenden Wechsel in der Position des Geschäftsführers kann es nicht geben, dafür ist das Tätigkeitsspektrum zu umfangreich,“ verdeutlichte Detlef Krause die schrittweise Einführung in die Position. „Das neue Team um Matthias Ruhnke hat so die Möglichkeit von dem bisherigen Team zu lernen.“

Mit einer guten Beteiligung von 60 Mitgliedern konnte der Vorstandsvorsitzende Prof. Axel C. Rahn die Mitgliederversammlung des Bundesverbandes Feuchte und Altbausanierung in Lübeck eröffnen. Zum Auftakt dankte er dem DHBV und damit für dessen Idee Dr. Friedel Remes, der eine großartige Unterstützungsaktion für die Menschen im Ahrtal initiiert hatte. Insgesamt waren dabei 50 000 Euro zusammengekommen. Der Vorstandsvorsitzende ließ nachfolgend die zurückliegenden beiden Jahre 2020 und 2021 Revue passieren und erläuterte, dass die Vorbereitungen für die Tagung 2020 bis weit in das Jahr hinein vorangegangen waren, um dann vor dem Hintergrund steigender Coronazahlen letztendlich doch eine Absage aussprechen zu müssen. Eine dementsprechend große Hoffnung sei auf das Jahr 2021 gesetzt worden, gleichzeitig verbunden mit der bangen Erwartung, ob eine Veranstaltung in Präsenz gelingen könnte. „Wir brauchen die Umsetzung der Hanseatischen Sanierungstage, um daraus Einnahmen zu generieren. In 2020 war unsere wichtigste Einnahmequelle weggefallen.“ Daher habe der Vorstand parallel zur Präsenzveranstaltung auch eine reine Online-Veranstaltung in Fulda geplant, „… für den Fall der Fälle, doch diese Möglichkeit konnten wir glücklicherweise unberücksichtigt lassen.“ 

Mit großem Applaus wurde die Mitteilung aus dem Geschäftsbericht von Detlef Krause begleitet, dass die beantragten Coronahilfen in nicht unbeträchtlicher Höhe ausgezahlt worden seien und damit ein tiefes Loch in der Kasse aus 2020 verhindert werden konnte. Krause zeigte sich überaus zuversichtlich, dass diese Gelder nicht zurückgezahlt werden müssen, „wir haben unsere Aufstellungen mehrfach prüfen lassen und sind davon überzeugt, dass uns diese Coronahilfe rechtmäßig zusteht.“ 

Des Weiteren ließ Krause mit einer Foto-Show die Exkursion nach Rumänien mit 15 Teilnehmern Revue passieren und zeigte anhand einer ausführlichen Statistik auf, dass das Durchschnittsalter der Mitglieder deutlich jünger geworden sei.  

Bericht der Kassenprüfer, empfehlen den Mitgliedern Entlastung des Vorstands.

Vorstand einstimmig entlastet. 

Überraschungsei „Bauen im Bestand“

Amüsant und spannend: Workshop mit Dr. Constanze Messal und Dipl.-Ing. Jens Koch

Aufschlussreich, sympathisch, amüsant und gleichermaßen spannend: So könnte der Workshop für Studentinnen und Studenten sowie Auszubildende anlässlich der Hanseatischen Sanierungstage in Lübeck auf den Punkt gebracht werden. Interessiert an den Inhalten zum „Bauen im Bestand – Berufsbilder mit Zukunft“ waren rund 70 junge Gäste. Bereits zum zweiten Mal hatte das Team der Zertifizierung Bau mit Firmensitz in Berlin das Sponsoring für die Teilnahme von Studenten und Auszubildenden an diesem Traditions-Kongress übernommen und mit der Anmeldung von über 90 „Nachwuchstalenten“ eine Rekordbeteiligung erzielt. Mit der Teilnahme an der dreitägigen Veranstaltung war auch die Einladung zum Nachwuchs-Workshop unter Federführung von Dr. rer nat. Constanze Messal und Dipl.-Ing. Jens Koch verbunden. Rund 70 Teilnehmer hatten sich an der rund dreistündigen Veranstaltung unter dem Titel „Bauen im Bestand – Berufsbilder mit Zukunft“ beteiligt.

Dr. Messal nahm gleich zu Beginn ihrer Ausführungen kein Blatt vor den Mund: „Bauen im Bestand ist ein riesiges Feld, wenngleich ich persönlich in diesem Gebiet zuhause bin, können wir Euch mit dem heutigen Workshop vielleicht davon abhalten, Euch diesem Spektrum zu widmen – oder dafür zu begeistern.“ Um das Für und Wider einmal anschaulich zu gestalten, hatten die beiden Referenten die Rollen aufgeteilt. „Kennt Ihr das auch? Da hat man große Pläne und dann kommt jemand daher und sagt ‚.. ja, aber – und genau das wird Euch sehr häufig begegnen.“ Riesiges Fachwissen, so verdeutlichte Dr. Messal, werde von den entsprechenden Fachleuten erwartet, „Begriffe wie Modernisierung, Konservierung, Rekonstruktion, Restaurierung, energetische Sanierung, Brandschutz, Akustik, Baustoffkunde, Baudiagnostik oder Energietechnik gehören zum weiten Feld des ‚Bauen im Bestand‘. Auch handwerkliche Fähigkeiten wie Verarbeitungstechniken oder Konstruktionsweisen sind gefragt – und am Ende steht die Frage nach der Umsetzbarkeit.“

Subsumiert könne ohne Übertreibung vom „Überraschungsei“ Bestandsgebäude gesprochen werden. Denn: „An dem Gebäude haben vorher andere Fachleuchte gearbeitet, es gibt Pläne, aber stimmen die noch?“ Dr. Messal malte das Bild des Bauens im Bestand in eher düsteren Farben: „Achtung, von Gebäudeschadstoffen haben wir noch gar nicht gesprochen und überhaupt kann es Schäden über Schäden geben. Zu guter Letzt kommen noch die Wünsche des Auftraggebers hinzu.“ Mit Augenzwinkern stellte die Referentin die entscheidende Frage an ihr junges Publikum: „Wollt Ihr Euch das wirklich antun?“, um die Antwort direkt selber zu geben: „Macht das! Es ist anstrengend, aber macht Spaß.“ Jens Koch ergänzte: „Man muss auch Überzeugungsarbeit leisten können und daher findet heraus, ob dieses Gebiet etwas für Euch ist!

Mit einem Praxisbeispiel beleuchteten die beiden Referenten, wovon sie im Vorfeld theoretisch gesprochen hatten. Dreh- und Angelpunkt bildete ein Abdichtungsbeispiel an einem Haus, das um 1900 gebaut und Feuchtigkeit im unteren Bereich des Hauses aufwies.

Und auch hier stellte Dr. Messal humorvoll die Herangehensweise dar: „Oft heisst es vom Auftraggeber, ‚können Sie mal gucken?‘ Das ist wirklich eine unheimlich konkrete Arbeitsbeschreibung.“

Doch vor der Auftragsannahme stünde eine Vielzahl an Fragen: „Was ist die Erwartungshaltung, will jemand meine Bauleistung haben oder steckt etwas anderes dahinter? Habe ich Erfolgszwang oder bin ich in meinem Vorgehen unabhängig? Gbit es Unterlagen wie Grundrisse, Prüfbericht, Gebäudeschadstoffe.“ Und zu guter Letzt die Frage: „Was weiß ich jetzt – was brauche ich noch?“

Wichtig sei es, seine eigenen Grenzen zu kennen. Natürlich sei es möglich, jeden Auftrag anzunehmen, aber: „Man muss nicht alles wissen, sollte aber jemanden kennen, der das, was erwartet wird, kann.“

Im weiteren Verlauf des Workshops stellte Jens Koch den Ablauf der Sanierungsmaßnahmen vor und stellte die einzelnen Schritte der Bestandaufnahme anschaulich mittels Fotomaterial dar. Und mittendrin wieder eine Hürde: „Wir erstellen also das Sanierungskonzept und dann geht es los?“  

So einfach sei es leider nicht, denn: „Vor der Sanierung steht die „Kompetenzkeule – durch die Gesetzgebung“. Und das wiederum sei gar nicht wenig, was da beachtet werden müsse. Die vielen unterschiedlich am Bau Beteiligten böte ein hohes Konfliktpotential und dann wiederum sei Krisenmanagement gefragt.

Trotz der aufgezählten unzähligen Hürden und Stolpersteine stellten Dr. Constanze Messal und Jens Koch unisono fest: „Bauen im Bestand bedeutet, sich immer wieder neuen Herausforderungen zu stellen und das macht die Arbeit so spannend.“ Darüber hinaus, erläuterte Jens Koch, habe das Bauen im Bestand Zukunft, „es wird weniger Neubauten geben, im Fokus stehen Bestandsgebäude und deren Ertüchtigung.“

Großer Applaus für Preisträger 2020 und 2021

Anerkennung für Güte der eingereichten Arbeiten

Mittlerweile hat sich die Verleihung des Nachwuchs-Innovationspreises Bauwerkserhaltung zu einem attraktiven Programmpunkt während der Hanseatischen Sanierungstage entwickelt. So war es auch in diesem Jahr, denn vor gut gefüllten Rängen konnte der diesjährige Laudator Gero Hebeisen Gäste und Preisträger begrüßen. In seiner Ansprache lobte er die Güte der eingereichten Arbeiten und verwies darauf, dass sich auch die Resonanz zur Teilnahme an den Hanseatischen Sanierungstagen auf Seiten der Studenten und Azubis von Jahr zu Jahr steigere. Damit werde gleich in zweifacher Weise der Wunsch des Verbandes, den Nachwuchs stärken einzubinden, nachgekommen. Großen Applaus gab es für Alexander Benz, der sich mit Elisabeth Erbes ein Kopf-an-Kopf-Rennen geliefert hatte und den Sieg für sich entscheiden konnte. Die Moderation dieses Veranstaltungsparts hatte Dr. Constanze Messal übernommen.

„Automatisierte bildbasierte Erkennung des Gebäudealters“ lautete der Titel der Arbeit von Alexander Benz. Seine Masterarbeit hat der Preisträger an der Bauhaus-Universität Weimar abgelegt, die Betreuer waren Prof. Dr.-Ing. Conrad Völker und Dipl.-Ing. Uwe Cämmerer-Seibel. Der Titel der Arbeit von Elisabeth Erbes lautet „Entwicklung eines Bemessungskonzeptes für Hartholzdübelverbindungen bei Scherbeanspruchung“. Diese Master-Thesis wurde an der Hochschule Wismar umgesetzt, betreut wurde die Preisträgerin von Prof. Dr. mhg. Thomas Bittermann und Prof. Dr.-Ing. Kersten Latz. Selbstverständlich waren auch die Preisträger 2020 mit von der Partie und wurden in Lübeck zur Verleihung begrüßt. Die Freude war groß bei der Erstplatzierten Veronika Schulz und ebenso bei Benedikt Geier. Preisträgerin des Vorjahres Veronika Schulz konnte leider nicht dabei sein, die Auszeichnung nahm Prof. Dr.-Ing. Harald Garrecht stellvertretend entgegen. Der Titel ihrer Masterarbeit lautete: „Entwicklung einer methodischen Vorgehensweise zur energetischen Sanierung eines in den 1950er Jahren in Skelettbauweise errichteten Gebäudes.“ Über seine Nominierung freute sich als 2. Preisträger ebenfalls Benedikt Geier, der von Prof. Dr.-Ing. Sylvia Stürmer betreut wurde. Punktgleich auf dem zweiten Platz landete ebenfalls Sebastian Mattes als zweiten. Preisträger, der ebenfalls von Prof. Dr.-Ing Sylvia Stürmer betreut worden war.
Nora Wiedemann erhielt von der Jury einen Sonderpreis zuerkannt, da ihre Arbeit zwar von hervorragender Qualität war, aber fachlich etwas aus dem Rahmen fiel.

Rote Laterne an Prof. Harald Garrecht übergeben

Blumige Worte von dem vorherigen Träger Gerd Klingelhöfer

Dieser Part des Veranstaltungsprogramms ruft in schöner Regelmäßigkeit Heiterkeit hervor – wenngleich BuFAS-Geschäftsführer Detlef Krause immer wieder mit Augenzwinkern darauf hinweist, dass der Vergabe der Roten Laterne doch eigentlich ein Ärgernis vorausgehe – nämlich die verspätete Abgabe des Vortrags eines Referenten in schriftlicher Form und damit auch die Erstellung des Tagungsbandes verzögere und die Produktion das eine und andere Mal dadurch „auf den letzten Drücker“ erfolge. 

Dennoch: Geehrt gefühlt hatte sich in 2019, nach eigener Aussage, Gerd Klingelhöfer als „stolzer Träger“ der Roten Laterne, der jetzt nach der letztjährigen Corona-Zwangspause die Laterne an den nächsten Empfänger weitergeben durfte. Allerdings nicht, ohne darauf hinzuweisen, dass seit mehr als 1 000 Jahren die rote Laterne in China Glück und Wohlergehen verheiße und das warme rote Licht gleichbedeutend mit Sicherheit und Ort der Sehnsucht sei. „Es ist also eine große Ehre, diese Laterne entgegennehmen zu dürfen und alle Träger befinden sich in einer sehr honorigen Gemeinschaft mit den bisher ausgezeichneten Trägern.“ Gerd Klingelhöfer führte weiter aus, dass diese Übergabe auch anders als mit dem gewissen „Trödeln“ interpretiert werden könne: „Die Laterne geht an denjenigen Referenten, der sich am längsten Gedanken über seinen Tagungsbeitrag gemacht hat, um das Beste und Aktuellste für die Teilnehmer abzuliefern.“ Und daher sei also davon auszugehen, dass sich der Laternenträger 2021 besonders viel Mühe mit seinem Tagungsbeitrag „Praxistest der Denkmalpflege – am Beispiel von Solardachsteinen“ gegeben habe. „Prof. Harald Garrecht hat länger als alle anderen Referenten über seinen Vortrag nachgedacht und das wiederum ist Herrn Krause aufgefallen – die Belohnung ist die Rote Laterne.“  Einen kurzen Abriss aus dem Leistungsspektrum von Prof. Garrecht ließ der Laternenträger 2019 folgen und überreichte dann die Rote Laterne. Dem Gesichtsausdruck nach zu urteilen, konnte von schlechtem Gewissen bei Prof. Garrecht keine Rede sein, ganz im Gegenteil: Die ansehnliche Leihgabe wurde mit Freude entgegengenommen und der Empfänger  schloss seine Ansprache mit den Worten: „Eigentlich ist das eine schöne Gabe, da könnte ich direkt auf den Gedanken kommen, mich nochmals um diese Leihgabe in 2022 zu bemühen.“

Rückblicke